
LOEWE-Förderzusage: Kooperationsprojekt von Startup Alumni Deep LS erhält 338.300 Euro Fördermittel
Riesenerfolg für das KI-Startup Deep LS Gmbh: Am Freitag, 6. Juni 2025, hat der Hessische Wissenschaftsminister Timon Gremmels dem Limburger Jungunternehmen offiziell den Zuwendungsvertrag für das Forschungsprojekt „KISWI – KI-unterstützte strukturbasierte Wirkstoffentwicklung“ übergeben. Gemeinsam mit der Technischen Universität Darmstadt (TU Darmstadt) entwickelt Deep LS im Rahmen der LOEWE-Förderlinie 3 neue Ansätze zur beschleunigten Entwicklung hochspezifischer Arzneimittel. Das Gründerteam war im Frühjahr 2025 Teil des hoch selektiven Batches des Accelerator-Programms RISING von AI Startup Rising, dem Entrepreneurship Programm von hessian.AI. Der Zuschlag der LOEWE-Förderlinie 3 ist ein weiterer Erfolg für das forschungsbasierte KI-Startup aus Limburg.
Wissenschaftsminister Timon Gremmels erklärt: „Mit der LOEWE-Förderung für KISWI wird der Wissens- und Technologietransfer in Hessen gezielt gestärkt und Forschung in die Anwendung transferiert. Das Projekt verdeutlicht eindrucksvoll, wie durch die enge Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsam innovative Lösungsansätze, wie hier für globale Gesundheitsherausforderungen, entstehen und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit Hessens als Standort für Forschung und Wirtschaft nachhaltig gesichert wird. Mit unserer LOEWE Förderlinie-3 unterstützen wir die Zusammenarbeit von Hochschulen und Forschungseinrichtungen mit Unternehmen und stärken damit Hessen als Spitzenregion für Forschung, Entwicklung und Unternehmertum.“
Ein innovatives Projekt mit gesellschaftlicher Relevanz
Im Zentrum des Vorhabens KISWI steht die von Deep LS entwickelte Softwareplattform „GeneSys“, die auf generativer Künstlicher Intelligenz basiert. Sie unterstützt Forschende dabei, neuartige Moleküle zu entwerfen, die bereits virtuell präzise auf bestimmte Zielproteine zugeschnitten sind. Im Projekt wird GeneSys exemplarisch auf das Protein FKBP51 angewendet – ein vielversprechendes Protein zur Behandlung von Krankheiten wie Depressionen, fettleibigkeitsbedingte Diabetes und neuropathische Schmerzen, das bisher jedoch nur schwer für die Wirkstoffentwicklung zugänglich ist. Das Projekt KISWI läuft vom 01.07.2025 bis zum 30.06.2027 und wird mit 338.300 Euro bei Gesamtausgaben von 497.700 Euro gefördert.
Mit dem LOEWE-Programm fördert die Landesregierung herausragende wissenschaftliche Verbundvorhaben der Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Hessen. Im Fokus steht eine intensive Vernetzung von Wissenschaft, außeruniversitärer Forschung und Wirtschaft. Die LOEWE-Förderlinie 3 stärkt die Zusammenarbeit zwischen kleinen und mittleren Unternehmen sowie Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur hat mit der Organisation und Verwaltung der Förderung von Projekten der LOEWE-Förderlinie 3 die landeseigene Wirtschaftsförderungsgesellschaft HA Hessen Agentur GmbH beauftragt. Sie ist auch Ansprechpartnerin für Förderanträge.
Folke Mühlhölzer, Vorsitzender der Geschäftsführung der HA Hessen Agentur GmbH, erläutert: „Die LOEWE-Förderlinie 3 stärkt die Zusammenarbeit zwischen kleinen und mittleren Unternehmen sowie Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Hessen. Als erfahrene Förderexperten beraten und begleiten wir zahlreiche Projekte und tragen dazu bei, zukunftsweisende Technologien in Hessen erfolgreich umzusetzen. Mit diesem Förderprojekt wird nicht nur in ein junges, innovatives Unternehmen aus Hessen, sondern auch in die Zukunft des Pharmastandortes Hessen investiert.“
Erfolgreicher Wissenstransfer: Von der Grundlagenforschung in die Praxis
Ein wichtiger Impuls für KISWI stammt aus dem LOEWE-Schwerpunkt TRABITA der Technischen Universität Darmstadt unter Leitung von Professor Felix Hausch. Dort wurden sogenannte transiente Bindungstaschen in krankheitsrelevanten Proteinen erforscht, die neue pharmakologische Ansatzpunkte bieten. Ein zentrales Modellprotein war FKBP51, das mit Erkrankungen wie Depressionen, Diabetes und chronischen Schmerzen in Verbindung steht. Im Rahmen von TRABITA konnte die transiente Bindungstasche in FKBP51 stabilisiert und ein innovatives Testsystem zur Wirkstoffidentifizierung entwickelt werden. Diese Vorarbeiten bilden nun die Grundlage für die Arbeit im aktuellen Projekt KISWI, die darin in die Anwendung transferiert werden.
Deep LS und TU Darmstadt: Starke Partnerschaft für zukunftsweisende Medizin
In KISWI kooperiert Deep LS mit der Chemie-Arbeitsgruppe Strukturbasierte Wirkstoffforschung unter Leitung von Prof. Dr. Felix Hausch an der Technischen Universität Darmstadt. Die Partnerschaft ist hochkomplementär: Deep LS bringt seine KI-Kompetenzen ein, die TU Darmstadt ihre ausgewiesene Expertise in Strukturbiologie und Zielprotein-Validierung.
Felix Kamieth, Geschäftsführer der Deep LS GmbH, erklärt: „Mit GeneSys wollen wir zeigen, wie KI nicht nur Forschungsprozesse beschleunigt, sondern echte medizinische Durchbrüche ermöglichen kann – gerade bei schwierigen molekularen Targets. Die Förderung durch das Land Hessen gibt uns den nötigen Rückenwind, diese Vision gemeinsam mit der TU Darmstadt zu verwirklichen.“
Mehr zu Deep LS gibt es in unseren Startup Profilen.
Mehr zur LOEWE-Förderlinie 3:
http://www.innovationsfoerderung-hessen.de/loewe-foerderlinie-3
Weitere Informationen zum Forschungsförderprogramm LOEWE:
http://www.wissenschaft.hessen.de/forschen/landesprogramm-loewe
Photo: © Petra A. Killick