Women4Women IT Summer School war ein voller Erfolg
hessian.AI – das Hessische Zentrum für Künstliche Intelligenz richtete gemeinsam mit dem Caisa Lab der Philipps Universität Marburg vom 22. August bis zum 3. September die IT Summer School Women4Women aus. Lucie Flek, hessian.AI Mitglied, rief die Initiative ins Leben, um junge Frauen für den Bereich Künstliche Intelligenz zu begeistern und ihnen zukunftsfähige Karrierewege aufzuzeigen.
Die Women4Women Summer School richtete sich an Schülerinnen der Oberstufe, die bereits erstes Interesse an MINT-Fächern mitbringen. Der Bereich der Informatik wurde den Schülerinnen in vertraulicher und entspannter Atmosphäre an der Philipps-Universität Marburg nähergebracht. Ziel war es, erste Einblicke in berufliche Perspektiven der Informatik sowohl in der Forschung als auch in Technologie- und Wirtschaftsunternehmen im Raum Marburg und in ganz Hessen zu geben. Das primäre Ziel ist die praktische Vermittlung von grundlegenden Elementen des Programmierens, das Zusammenarbeiten im Team und besonders der Spaß beim Bearbeiten der vielseitigen Aufgabenstellungen.
Mit fünf Teilnehmerinnen fand die Veranstaltung in persönlicher und vertraulicher Atmosphäre statt. Die Schülerinnen konnten mit Gleichgesinnten über Schwierigkeiten bzgl. ihrer beruflichen Zukunft sprechen: Mit ihrem Interesse an der Informatik seien sie in ihren Freundeskreisen alleine, außerdem sei bekannt, das Sexismus/Diskriminierung im Bereich IT und Gaming ein gegenwärtiges Problem sei und Frauen seien in diesen Bereichen noch immer “unterschätzt, Vorbilder fehlten, um nur einige der Bedenken der Schülerinnen zu nennen.
Das Ausrichten der Summer School dient dem Versuch, diese Bedenken aufzulösen: Die frühzeitige Auseinandersetzung mit neuen Technologien soll das Interesse der jungen Frauen fördern und Verständnis für die Anwendungsgebiete schaffen. Durch die Hands-on-Einheiten der Veranstaltung konnten erste Hemmungen genommen werden.
Untergebracht waren die Schülerinnen während der gesamten Veranstaltung in Marburg. Spielerisch und durch das Erstellen konkreter Anwendungen wurden sie an das Programmieren herangeführt. Bereits am zweiten Tag lernten sie ein Pacman-Spiel zu entwickeln. Das Highlight war die Programmierung des humanoiden Roboters “Pepper”. Dieser ist darauf programmiert, Menschen und deren Mimik und Gestik zu analysieren und auf deren Emotionszustände entsprechend zu reagieren.
Neben den inhaltlichen Programmpunkten lernten die Schülerinnen Marburg besser kennen. Gemeinsam mit den Tutorinnen waren die Teilnehmerinnen Tretbootfahren auf der Lahn, nahmen an einer Stadtführung mit dem Titel “Berühmte Frauen in Marburg” teil und besuchten den Botanischen Garten.
Der Frauenanteil in technischen Berufen, auch im KI-Umfeld, hat sich in den letzten Jahren zwar erhöht, dennoch ist das Geschlechterverhältnis unausgewogen. Nur knapp über 20 Prozent der Menschen, die in Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz arbeiten, sind Frauen, laut dem Wirtschaftsmagazin Forbes. Ein jüngst erschiener FAZ-Artikel unterstreicht Fehlzustände in wissenschaftlichen Einrichtungen, die es Frauen erschweren, Karriere in diesem System zu machen.
Umso wichtiger ist es, jungen Frauen den Weg zu zeigen und ihnen die Bedenken zu nehmen – es lohnt sich:
Es war eine schöne Erfahrung zu wissen, dass es doch noch mehr Mädchen gibt, die dieselben Interessen teilen. Es hat mich dazu ermutigt weiter auf dem Pfad der Naturwissenschaften zu bleiben, da ich auch meine Bedenken dazu hatte.
Feedback einer Teilnehmerin
Um den Zuwachs an Frauen in der KI-Branche zu begünstigen, will hessian.AI weiblichen Nachwuchs in diesem Bereich fördern, ihnen die berufliche Ausrichtung zugänglicher machen und für die Notwendigkeit eines ausgeglichenen Geschlechterverhältnisses sensibilisieren.
Die kompletten Tutorials mit Code und Folien sind auf Github veröffentlicht.
