Europäer sind es gewohnt, dass Strom immer fließt und kennen (fast) keine Blackouts. Um diesen scheinbar unversiegbaren Fluss aufrechtzuerhalten, überwacht man unter anderem in der Leitwarte von TransnetBW rund um die Uhr den Zustand des Elektrizitätsnetzes. Das Unternehmen ist einer von vier Übertragungsnetzbetreibern in Deutschland und Industriepartner unserer Challenge 2023. Übertragungsnetzbetreiber sorgen dafür, dass das Stromnetz stabil ist. Dazu muss zu jeder Zeit gleich viel Strom ins Netz eingespeist wie entnommen werden, um eine Frequenz von 50 Hertz aufrechtzuerhalten. Dazu kann TransnetBW Kraftwerksbetreibern per automatischem Steuersignal den Auftrag geben, ihre Anlage hoch- oder runterzufahren. In dieser Challenge geht es um die Sekundärregelleistung (es gibt auch eine Primär- und Tertiärvariante), die nach maximal 5 Minuten aktiviert sein muss.
Bis vor kurzem nutzte jeder europäische Staat Kraftwerke im eigenen Land, um das Systemgleichgewicht zu erhalten. Das hat regelmäßig zu folgenden Situationen geführt: In Deutschland wird beispielsweise ein Kraftwerk hochgefahren und wenige Kilometer weiter hinter der Grenze wird ein anderes Kraftwerk heruntergefahren. Die Kosten, die durch diese ineffiziente Ressourcennutzung entstehen, zahlt am Ende jeder Stromkunde. Seit 2022 betreibt TransnetBW die PICASSO Plattform, die den Einsatz von Sekundärregelleistung in Echtzeit koordiniert und den optimalen Abruf in einem europäischen Binnenmarkt sicherstellt. Dies führt zu gesamtwirtschaftlichen Einsparungen von mehreren hundert Millionen Euro pro Jahr und trägt zur Dekarbonisierung des Regelenergiemarkts bei.
Von seiner Leitwarte aus betreibt TransnetBW die PICASSO-Plattform und damit das weltweit größte System zur Echtzeit-Optimierung von Stromflüssen. Um das Funktionieren der Plattform sicherzustellen, werden Informationen zu Ungleichgewichten, Reserven, Übertragungskapazitäten und viele weitere Zeitreihen kontinuierlich überwacht. Manchmal verhalten sich die überwachten Variablen seltsam, was den Systemführungsingenieuren einen Hinweis darauf gibt, dass sie möglicherweise handeln müssen. Algorithmen, die solche Anomalien schnell und präzise erkennen, könnten den Ingenieuren eine große Hilfe sein. Deshalb stellt TransnetBW in Kooperation mit dem Fraunhofer IEE für die Challenge einen bisher unveröffentlichten Datensatz aus verschiedenen Zeitreihen der PICASSO-Plattform zur Verfügung. Es gilt, einen (KI-) Algorithmus zu entwickeln, der Anomalien im Plattformbetrieb erkennt. Erweist sich das als machbar, könnten KI-basierte Lösungen TransnetBW und anderen Übertragungsnetzbetreibern künftig dabei helfen, Abweichungen vom Normalbetrieb sofort zu registrieren und richtig zu handeln. Ziel der Challenge ist es, in kurzer Zeit unterschiedliche Lösungsmethoden zu erproben und persönliche Kontakte zwischen Industrie und KI-Entwicklern herzustellen.
Teilnahme als Einzelperson oder im Team. Beim Kickoff Event könnt ihr mit anderen Teilnehmenden ein Team bilden und auch während der Challenge könnt ihr Teams zusammenlegen.
Der Link zur Challenge ist ab dem 14.12.2023 auf dieser Website auffindbar. Du kannst auf der Challenge Plattform Kaggle arbeiten oder deine eigene Toolchain nutzen.
Für Diskussionen vor, während und nach der Challenge gibt es einen Discord Channel. Die Organisatoren checken den Kanal regelmäßig und helfen aus, wenn ihr steckenbleibt.
Hier geht’s nicht nur darum, mit Daten zu zaubern, sondern auch um den Austausch. Deshalb ist die Challenge als Mix aus Arbeitsphasen und Events geplant (siehe Plan unten).
14.12.2023
15 -17 Uhr
Online Kickoff Event & Start der Challenge
11.01.2023
16 – 17 Uhr
Online Q&A Session
31.01.2024
23:59 Uhr
Einreichungsfrist
14.02.2024
13 – 15:30 Uhr
Vor Ort Abschlussevent @TransnetBW in Wendlingen (bei Stuttgart)
Nimm hier am Zoom teil
Die Teilnahme an den Events ist optional. Du kannst auch mitmachen, wenn du an den Veranstaltungen keine Zeit hast. Der Link zur Challenge ist ab dem 14.12.2023 auf dieser Website auffindbar.
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