Stärkung der KI-Grundlagenforschung: DFKI gründet Labor an der TU Darmstadt
09.06.2022 | Pressemitteilung DFKI
Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) baut die KI-Grundlagenforschung mit einem Labor an der TU Darmstadt aus. Die Schwerpunkte liegen in der Systemischen KI, der Kombination verschiedener KI-Bausteine zu komplexen, umfassenden KI-Systemen.
„Die Einbindung in das Netzwerk des DFKI stärkt Forschung und Anwendung Künstlicher Intelligenz in ganz Hessen“, erklärt Hessens Wissenschaftsministerin Angela Dorn. „Insbesondere wird die enge Kooperation mit dem vom Land geförderten Hessischen Zentrum für Künstliche Intelligenz (hessian.AI), an dem 13 hessische Hochschulen aller Hochschultypen beteiligt sind, als Katalysator wirken. Ich glaube, dass alle Beteiligten von dieser neuen Einrichtung nachhaltig profitieren werden, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie die Studierenden der TU Darmstadt und der anderen an hessian.AI beteiligten Hochschulen, aber auch Wirtschaft und Gesellschaft. Denn das DFKI kooperiert mit einer großen Anzahl nationaler und internationaler Unternehmen und stärkt so den Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse.“
Das Land Hessen will den Aufbau des neuen DFKI-Labors mit sechs Millionen Euro für die nächsten drei Jahre fördern. Ein entsprechender Letter of Intent wurde Ende 2021 unterzeichnet; die erste Tranche von zwei Millionen Euro wurde jetzt bewilligt.
„KI made in Hessen” als Markenzeichen
Hessens Digitalministerin Kristina Sinemus kommentiert: „Das hessische KI-Ökosystem gewinnt mit dem DFKI einen exzellenten und weit über Deutschland hinaus sichtbaren KI-Akteur. Als Land Hessen unterstützen wir die damit verbundene Spitzenforschung, denn wir wollen ,KI made in Hessen‘ zu einem Markenzeichen machen, das für Innovation, Verantwortung und Zukunft steht. Zu den Handlungsfeldern unserer KI-Zukunftsagenda gehören die Stärkung der KI-Forschung und der KI-Anwendung. Beide Bereiche werden über die Ansiedlung des DFKI-Labors in herausragender Weise ausgebaut. Die hessische KI-Zukunftsagenda zeigt auf, wie verantwortungsbewusste ,KI made in Hessen‘ zum Wohle der Menschen gestaltet werden soll und wie KI-Potenziale in Hessen gehoben werden können. Denn Künstliche Intelligenz kann ihr Potenzial nur entfalten, wenn Menschen Vertrauen in die Entwicklung und den Einsatz der KI haben. Als weitere wichtiger Baustein für das hessische KI-Ökosystem leistet unser Zentrum verantwortungsbewusste Digitalisierung ZEVEDI Beiträge zu dieser wichtigen Fragestellung.“
„Die Einrichtung des DFKI-Labors in Darmstadt ist ein großer Erfolg und stärkt das hessische Innovations-Ökosystem“, freut sich Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir. „Gleichzeitig ist das neue DFKI-Labor Beleg für die vorhandene herausragende Kompetenz und das große Potenzial Hessens im Bereich Künstliche Intelligenz. Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz ist als führende wirtschaftsnahe Forschungseinrichtung Deutschlands schon heute ein wichtiger Partner des Landes, etwa beim gemeinsamen Aufbau des Datentreuhänders EuroDaT – ein vom Bundeswirtschaftsministerium gefördertes Projekt. Diese erfolgreiche Zusammenarbeit wollen wir nun intensivieren und weiter ausbauen.“
„Die Einrichtung eines Labors des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz an der TU Darmstadt ist ein Meilenstein in der Etablierung des Darmstädter KI-Ökosystems, über den ich mich sehr freue. Mit dem DFKI gewinnen wir eine weitere exzellente außeruniversitäre Forschungseinrichtung als bedeutenden Partner, um das umfassende Netzwerk an der TU Darmstadt weiter auszubauen. Ich bin überzeugt, dass wir mit der ausgewiesenen Expertise der beteiligten Kolleginnen und Kollegen die Grundlagenforschung im DFKI weiter intensivieren können.“
Professorin Dr. Tanja Brühl, Präsidentin der TU Darmstadt
Prof. Dr. Antonio Krüger, technisch-wissenschaftlicher Geschäftsführer und Vorsitzender der Geschäftsführung des DFKI: „Mit dem Labor in Darmstadt stärken wir gezielt die Grundlagenforschung im Bereich des maschinellen Lernens. Wir gewinnen international höchst renommierte Kolleginnen und Kollegen mit einem hervorragend vernetzen Umfeld hinzu, deren systemischer Ansatz perfekt zur ganzheitlichen KI-Philosophie des DFKI passt. Wir freuen uns auf die neuen Impulse für unsere Gesellschafter und Partner, für die akademischen Aktivitäten sowie mittelfristig auch für den Transfer zwischen Grundlagenforschung und Anwendung in Wirtschaft und Gesellschaft. In Synergie mit den anderen DFKI-Forschungsbereichen möchten wir die Dritte Welle der KI, auf Basis wissenschaftlicher Exzellenz, aus Deutschland und Europa heraus maßgeblich mitgestalten.“
Drei neue Forschungsbereiche an der TU
Das DFKI etabliert mit dem Labor Darmstadt drei neue Forschungsbereiche:
- Grundlagen der Systemischen KI, Prof. Dr. Kristian Kersting
- Systemische KI für lernende Roboter, Prof. Dr. Jan Peters
- Systemische KI für Entscheidungsunterstützung, Prof. Dr. Carsten Binning
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